Imkereiverein Fichtelgebirge e.V. ist AVIA United

Gewinner in der Kategorie Umwelt und Natur

 

1. Was ist das Ziel / die Aufgabe Eures Vereins? Für was steht der Verein?

Wir fördern und unterstützen die Bienenhaltung und Bienenzucht im Hohen Fichtelgebirge, indem wir jedes Jahr sog. "Probeimker" von Mai bis August wöchentlich bei der Arbeit an Bienenvölkern begleiten und anleiten und ihnen so den Einstieg in die Imkerei erleichtern. Außerdem besuchen wir Kindergärten und Schulen, um den Kindern sowohl die Biene als auch die Imkerei sowie die Vorgänge in der Natur näherzubringen. Des Weiteren betreiben wir Öffentlichkeitsarbeit, indem wir Vorträge halten. Auch konnte im Juli 2021 der 2,8 km lange Themenweg "Biene & Wald" eingeweiht werden, den wir in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten - Forstbetrieb Fichtelberg errichtet haben. Der wichtigste Punkt ist aber, dass wir gemeinsam unseren Honig vermarkten indem wir etwa 25 Verkaufsstellen sowie zahlreiche regionale Hotels und Gaststätten im Fichtelgebirge mit unserem Honig versorgen.


2. Seit wann gibt es den Verein und wie hat er sich im Laufe der Jahre entwickelt?

Das Gründungsjahr ist uns unbekannt. Schriftverkehr aus dem 1970er Jahren sagt aus, dass hinterlegte Schriftstücke und Belege in den Wirren des 2. Weltkriegs verloren gingen. Das älteste uns vorliegende Schriftstück stammt aus dem Jahr 1949. Der Verein hatte in den 1950er Jahren rund 50 Mitglieder. Allerdings waren damals noch Kleintierzüchter (v.a. Hasen und Ziegen) sowie Obstbauern angegliedert. Die Zahl nahm dann stetig ab. 2013 waren wir noch 9 Mitglieder, davon hielten nur noch 7 Mitglieder Bienen. Das Durchschnittsalter lag bei deutlich über 70 Jahren. In den letzten Jahren ging es wieder aufwärts mit dem Verein. Seit 2020 sind wir ein eingetragener Verein (e.V.). Stand heute haben wir 41 Mitglieder sowie 9 Probeimker aus den Landkreisen Bayreuth, Tirschenreuth und Wunsiedel. Unser Durchschnittsalter liegt nun bei 47,5 Jahren und wir betreuen über 300 Bienenvölker.
 

3. Habt ihr schon konkrete Pläne wofür das Geld verwendet werden soll?

Seit Januar 2021 hat uns die Gemeinde Warmensteinach eine leerstehende Immobilie mit Grundstück verpachtet. Dieses Gebäude wird in den kommenden Monaten zu unserem Vereinsheim umgebaut. Die Außenanlagen müssen noch etwas warten bis der Straßenbau in Fleckl abgeschlossen ist. Dann wir hier ein Lehrbienenstand für die Ausbildung unserer Probeimker errichtet. Ein Teil des Grundstücks wird Blühfläche, ein anderer Teil soll eine Art Lehrgarten mit bienenfreundlichen Pflanzen werden, die besonders für die Küche und den Verzehr geeignet sind. Das Geld wird komplett in den Umbau fließen.
 

4. Gibt es eine interessante Geschichte/Anekdote aus dem Vereinsleben?

Bei der Landsgartenschau 2016 in Bayreuth kam ein Herr an unseren Stand und fragte, ob es sein kann, dass Honigbienen (in einem möglichen Hohlraum) in seiner Hauswand leben. Eines unserer Mitglieder antwortete ihm, dass das wohl eher Wespen seien - die meisten Menschen könnten ja Wespen nicht von Bienen unterscheiden. Daraufhin ging der Herr weiter. Einen Tag später besuchte ich den Stand der Bayerischen Staatsforsten und unterhielt mich mit dem Leiter des Forstbetriebes Fichtelberg. Er erzählte mir, dass er am Vortag an unserem Stand war und gefragt hat, ob es sein kann, dass ...

Anmerkung: Er kennt den Unterschied sehr gut und es waren tatsächlich Honigbienen in seiner Hauswand, wie ich mich kurz darauf selbst überzeugen konnte.